Effluvium

Effluvium bezeichnet einen übermäßigen Haarausfall, der über das normale Maß hinausgeht. Dieser Zustand kann verschiedene Ursachen haben und in unterschiedlichen Formen auftreten, wobei er sich sowohl auf die Kopfhaut als auch auf andere behaarte Körperbereiche auswirken kann. Effluvium ist im Wesentlichen ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung, und es kann in akute oder chronische Formen eingeteilt werden, je nach Dauer und Schweregrad des Haarausfalls.

Arten von Effluvium

  • Telogenes Effluvium: Eine der häufigsten Formen des Haarausfalls, bei der eine große Anzahl von Haaren vorzeitig in die Ruhephase (Telogenphase) des Haarzyklus übergeht und dann ausfällt. Ursachen können Stress, hormonelle Veränderungen, Ernährungsmängel oder bestimmte Medikamente sein. Dieser Zustand ist oft vorübergehend und reversibel.
  • Anagenes Effluvium: Hierbei fallen die Haare während der Wachstumsphase (Anagenphase) aus, oft als Folge einer Exposition gegenüber toxischen Substanzen, wie sie bei Chemotherapien vorkommen. Dieser Haarausfall tritt schnell ein und kann zu einer erheblichen Haarverdünnung führen.
  • Chronisches Telogenes Effluvium: Diese Form des Haarausfalls ist durch eine lang anhaltende Phase des Haarausfalls gekennzeichnet, die länger als sechs Monate dauert. Es ist besonders bei Frauen mittleren Alters verbreitet und oft schwieriger zu behandeln.

Ursachen

Die Ursachen eines Effluviums können vielfältig sein und umfassen:

  • Physiologischer oder emotionaler Stress: Starke Stressereignisse können zum vorübergehenden Haarausfall führen.
  • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Menopause oder Schilddrüsenerkrankungen können Haarausfall verursachen.
  • Medikamente und Therapien: Bestimmte Medikamente, einschließlich Chemotherapeutika, können zu Haarausfall führen.
  • Ernährungsdefizite: Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Protein, Zink und bestimmten Vitaminen kann Effluvium verursachen.
  • Krankheiten: Bestimmte Krankheiten und Infektionen können Haarausfall als Symptom haben.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose eines Effluviums erfordert eine gründliche Anamnese und Untersuchung durch einen Dermatologen oder Trichologen. Bluttests können durchgeführt werden, um zugrunde liegende Ursachen wie Hormonstörungen oder Nährstoffmängel zu identifizieren.

Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache des Effluviums ab und kann Folgendes umfassen:

  • Adressierung der Grundursache: Korrektur von Ernährungsmängeln, Anpassung oder Wechsel von Medikamenten, Behandlung von Krankheiten.
  • Medikamentöse Therapie: Verwendung von topischen Behandlungen wie Minoxidil oder orale Medikamente in bestimmten Fällen.
  • Unterstützende Pflege: Eine gesunde Ernährung und sanfte Haarpflegetechniken können helfen, den Zustand zu verbessern.

Effluvium ist oft reversibel, sobald die zugrunde liegende Ursache behoben ist. In einigen Fällen, besonders bei chronischen Formen, kann der Haarausfall jedoch andauern und eine langfristige Managementstrategie erfordern.

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