photosensibilisierende Medikamente

Photosensibilisierende Medikamente sind Substanzen, die die Empfindlichkeit der Haut gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung von der Sonne oder von künstlichen Lichtquellen erhöhen. Diese erhöhte Sensibilität kann zu einer schnelleren Verbrennung der Haut, Hautausschlägen oder anderen Reaktionen führen, selbst nach nur kurzer Exposition gegenüber Sonnenlicht. Die Reaktion, oft als phototoxische oder photoallergische Reaktion bezeichnet, hängt von der Art des Medikaments und der individuellen Empfindlichkeit ab.

Mechanismus

  • Phototoxische Reaktionen treten auf, wenn das Medikament nach der Absorption von Lichtenergie zu einem toxischen Produkt wird, das die Hautzellen direkt schädigt. Dies kann zu einer Reaktion führen, die ähnlich einer schweren Sonnenbrandreaktion ist, oft innerhalb weniger Stunden nach Sonnenexposition.
  • Photoallergische Reaktionen sind weniger häufig und entstehen, wenn die UV-Strahlung das Medikament in ein Antigen umwandelt, das eine allergische Reaktion des Immunsystems auslöst. Diese Reaktion kann verzögert sein und ähnelt eher einem Ekzem.

Beispiele für photosensibilisierende Medikamente

Zu den Medikamenten und Substanzen, die eine Photosensibilität verursachen können, gehören:

  • Bestimmte Antibiotika: Wie Tetracycline und Fluorchinolone
  • Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs): Wie Ibuprofen und Naproxen
  • Diuretika: Wie Hydrochlorothiazid
  • Antipsychotika: Wie Phenothiazine
  • Antifungale Mittel: Wie Voriconazol
  • Retinoide: Sowohl oral für Akne als auch topisch
  • Herzmedikamente: Wie Amiodaron
  • Chemotherapeutika

Management und Vorbeugung

Um photosensibilisierenden Reaktionen vorzubeugen, sollten Personen, die solche Medikamente einnehmen, folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sonnenexposition minimieren: Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht, besonders zwischen 10 Uhr morgens und 4 Uhr nachmittags, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.
  • Schutzkleidung tragen: Lange Ärmel, Hosen und breitkrempige Hüte bieten physischen Schutz vor UV-Strahlen.
  • Breitband-Sonnenschutzmittel verwenden: Ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher), das sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen blockiert, sollte regelmäßig aufgetragen werden.
  • Sonnenbänke meiden: Künstliche UV-Quellen können ähnliche Reaktionen hervorrufen.

Wichtig zu beachten

Nicht jede Person, die ein photosensibilisierendes Medikament einnimmt, wird eine Hautreaktion erleben. Die Empfindlichkeit kann von Person zu Person variieren. Bei Auftreten von Hautreaktionen ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Möglicherweise muss das Medikament angepasst oder durch eine alternative Substanz ersetzt werden. Immer den Rat eines Gesundheitsdienstleisters befolgen und über mögliche Nebenwirkungen von neuen Medikamenten informieren.

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