Hirsutismus ist eine Erkrankung, die durch ein übermäßiges Wachstum von dunklem, grobem Haar bei Frauen in einem männlichen Muster charakterisiert ist. Dies kann das Wachstum von Gesichtshaar (Kinn und Oberlippe), Brust, Bauch und Rücken umfassen. Hirsutismus ist oft ein Symptom eines zugrunde liegenden Ungleichgewichts der Hormone, insbesondere eines Überschusses an Androgenen, den männlichen Geschlechtshormonen, die auch in kleinen Mengen bei Frauen vorkommen.
Ursachen
Hirsutismus kann durch verschiedene Bedingungen verursacht werden, darunter:
- Polycystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Die häufigste Ursache, eine hormonelle Störung, die zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Zysten in den Eierstöcken und erhöhten Androgenspiegeln führt.
- Cushing-Syndrom: Ein Zustand, der durch hohe Cortisolspiegel im Körper gekennzeichnet ist.
- Androgen-sezernierende Tumoren: Selten, aber solche Tumoren in den Eierstöcken oder Nebennieren können zu hohen Androgenspiegeln führen.
- Adrenogenitales Syndrom (AGS): Eine erbliche Erkrankung, die die Produktion von Cortisol und manchmal auch von Aldosteron beeinflusst und zu einem Überschuss an Androgenen führt.
- Medikamente: Einige Medikamente können Hirsutismus als Nebenwirkung haben, einschließlich Steroide und bestimmte Medikamente zur Behandlung von Epilepsie und Bipolarer Störung.
Symptome
Neben dem unerwünschten Haarwachstum können Frauen mit Hirsutismus auch andere Symptome aufweisen, je nach der zugrunde liegenden Ursache, wie:
- Akne oder fettige Haut
- Eine Vertiefung der Stimme
- Vergrößerung der Klitoris
- Veränderte Menstruationszyklen
Diagnose
Die Diagnose von Hirsutismus umfasst in der Regel:
- Eine gründliche medizinische Anamnese und körperliche Untersuchung
- Bluttests zur Messung der Hormonspiegel
- Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT, um nach Eierstock- oder Nebennierentumoren zu suchen
Behandlung
Die Behandlung zielt darauf ab, die zugrunde liegende Ursache des Hirsutismus zu adressieren und die Symptome zu managen:
- Medikamentöse Therapie: Orale Kontrazeptiva (die Pille) können helfen, die Hormonspiegel zu regulieren. Antiandrogene Medikamente wie Spironolacton können die Wirkung von Androgenen blockieren.
- Haarentfernungs- und Haarbleichmethoden: Dazu gehören mechanische Methoden (Rasieren, Zupfen), chemische Depilatorien, Laser-Haarentfernung und Elektrolyse.
- Lifestyle-Änderungen: Bei Frauen mit PCOS kann eine Gewichtsreduktion helfen, die Symptome zu lindern.
Wichtige Überlegungen
Hirsutismus kann emotional belastend sein und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass betroffene Frauen eine angemessene medizinische und psychologische Unterstützung erhalten. Ein offener Dialog mit einem Gesundheitsdienstleister über die besten Behandlungsoptionen und -strategien ist entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern.
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